Was passiert eigentlich in Berlin? Und wie wird dort Politik gemacht? Vier Wochen lang durfte Katharina Bucher aus Treffelstein die Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder bei ihrer Arbeit in Berlin begleiten und diesen Fragen auf den Grund gehen. Die engagierte Abgeordnete bietet interessierten jungen Menschen die Möglichkeit, Politik hautnah zu erleben.
„Vom ersten Tag an wurde ich mit Arbeitsaufträgen jeglicher Art betraut und in alle Arbeitsabläufe eingebunden. So habe ich beispielsweise zu bestimmten Themen recherchiert, Vermerke verfasst und konnte im Bereich der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Erfahrungen sammeln. Dabei haben mich Marianne Schieder und ihre wissenschaftlichen Mitarbeiter, Ulrike Geißler und Felix Engelhard, unterstützt. Ich fühlte mich von Anfang an gut aufgenommen. Besonders freue ich mich über das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde, eigenverantwortlich zu arbeiten und eigene Ideen einzubringen“, erzählt die Treffelsteinerin.
Schnell bekam die Studentin einen Eindruck davon, welches Pensum an Arbeit tagtäglich in einem Abgeordnetenbüro zu bewältigen ist. Da gilt es, Termine zu koordinieren, Bürgeranliegen zu beantworten, Absprachen mit den Wahlkreisbüros in Wernberg-Köblitz und Cham zu halten, inhaltlich komplexe Themen aufzubereiten oder Unterlagen für die nächste Sitzung vorzubereiten; um nur einige der anfallenden Aufgaben zu erwähnen. Ob aktuelle Flüchtlingspolitik oder die Elektrifizierung der Bahnstrecke Hof-Regensburg – die Themen, mit denen MdB Marianne Schieder sich beschäftigt, sind vielfältig.
Die Einteilung des Jahres in Sitzungswochen in Berlin und in sitzungsfreie Wochen im Wahlkreis bestimmt die Arbeit der Abgeordneten und ihres Teams grundlegend. Dabei sollten die Tage in den Sitzungswochen besser mehr als 24 Stunden haben, angesichts der Fülle an Terminen, die innerhalb und außerhalb des Bundestages wahrgenommen werden müssen: Es gilt, Sitzungen der Arbeitsgruppen, der Ausschüsse, der Fraktion, die Anwesenheit im Plenum sowie gesellschaftliche Veranstaltungen, Besprechungen oder Pressetermine im Terminkalender unterzubringen. Begann der Tag bereits um 7.30 Uhr mit der ersten Besprechung in der Arbeitsgruppe, endete er mit einer Abendveranstaltung, die nicht selten bis Mitternacht dauerte. Doch gerade diese Veranstaltungen nutzt die Abgeordnete, um Netzwerke aufzubauen, Kontakte zu knüpfen und eine andere Perspektive zu erlangen Die Praktikantin weiß nun, dass Politik nicht nur im Sitzungssaal, sondern der Löwenanteil der Arbeit hinter den Kulissen stattfindet.
Als Höhepunkt ihres Praktikums bezeichnet Bucher die Teilnahme an einer Plenumsdebatte. Aus nächster Nähe durfte sie beispielsweise die Abstimmung über das lang diskutierte Asylpaket II mitverfolgen. „Das war Politik hautnah“, berichtet die Studentin. „Die vier Wochen in Berlin sind wie im Flug vergangen. Sie haben meinen Horizont deutlich erweitert. Wer von einem Praktikum bei MdB Marianne Schieder an Kaffeekochen und Kopieren denkt, liegt falsch. Ich durfte die Abgeordnete zu allen Terminen begleiten, habe unglaublich viel dazugelernt und eine Ahnung davon bekommen, wie intensiv und facettenreich die Arbeit einer Politikerin ist. Die Arbeit im Büro der Abgeordneten scheint nie stillzustehen und doch war Zeit für das eine oder andere persönliche Gespräch. Nicht zuletzt wegen dieser ausgesprochen angenehmen Atmosphäre im Büro von Marianne Schieder und den vielfältigen Möglichkeiten sowie Erfahrungen wäre ich gerne noch länger geblieben“, resümiert die Treffelsteinerin.