Die Brucker SPD hat am Sonntagnachmittag mit 13 Ja-Stimmen ihren Ortsvorsitzenden Gregor Wettinger zum SPD-Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahlen im März 2020 gewählt. Nach dem Votum stellte Wettinger seinen Lebensverlauf vor, der vor 50 Jahren in der Marktgemeinde begann, teilt Schriftführer Gerd Habermeier mit.
Wettinger stellte Auszüge seines „Sechs-Jahresplans“ vor. Sehr wichtig sei ihm die „Hohe Lebensqualität für Jung und Alt“. Als Bürgermeister wolle er ein Gesamtkonzept verwirklichen, das alle Generationen einbezieht. „Mit einer zuverlässigen Kinderbetreuung werden wir junge Menschen ermutigen, bei uns eine Familie zu gründen.“ Kindern müsse man eine Umgebung bieten, in der sie gut und sicher groß werden.
„Wir wohnen in einer liebens- und lebenswerten Gemeinde und müssen es daher schaffen, dass unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger möglichst lange in Bruck leben können, ohne zu vereinsamen“. Hier denkt er an eine Tagespflege, die ein Treffpunkt und auch eine Einrichtung werden soll, die pflegende Angehörige entlastet, ein Senioren-/Mehrgenerationen-Wohnen mit der Möglichkeit für Senioren, sich zwei- oder dreimal mittags zum Essen zu treffen. Hier könne der persönliche Kontakt zu anderen Mitmenschen gepflegt werden.
Besserer Nahverkehr ist das Ziel
Als sehr wichtig erachtet er auch die „Förderung und Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur“. Ein besserer Nahverkehr mit Anbindung in das Städtedreieck und nach Regensburg, damit keine Umwege über Bodenwöhr oder Schwandorf nötig sind, ist eine seiner Forderungen. Die Abfahrtszeiten an die Zugverbindung nach Bodenwöhr seien derzeit nicht optimal und bremsten auch den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel. „Der ÖPNV auf dem Land ist ein Stiefkind der Entwicklung und das muss sich ändern“. Ein attraktiver Preis für ein Jahresticket sei daher nicht nur in den Großstädten, sondern auch auf dem Land ein vernünftiger erster Schritt hin zu einem kostenlosen, leistungsstarken Nahverkehr mit einer guten Abdeckung, so Wettinger.
Der Kandidat
Stationen: Hauptschule, Wirtschaft und Verwaltungsausbildung, Postbeamter, Landratsamt Schwandorf, bevor er 1997 für das Landratsamt Fürth, seit 2006 bei der Regierung der Oberpfalz Arbeitsbereichsleiter für Vergabe, Beschaffung und Hausverwaltung
Einsatz: Als Bezirkspersonalrat ehrenamtlicher Einsatz für die sozialen Belange aller staatlich Beschäftigten in der Oberpfalz
Ein großes Augenmerk wolle er auch auf ein „Kommunales Energie- und Klimaschutzkonzept“ legen. Es sei dringend erforderlich, dass man auch vor Ort wirksame Maßnahmen ergreife und die Kommune für sich ein eigenes Energie- und Klimaschutzkonzept erstelle. Ein erster Schritt hierzu wäre eine Bestandsaufnahme, gefolgt von Überlegungen, welchen effektiven Beitrag unsere Kommune ergreifen könne. Dazu brauche man den energiepolitischen Weitblick, der es ermöglicht, dass man nicht nur öffentliche Gebäude vorsorgt, sondern auch für private Häuser und Wohnungen die Möglichkeit schafft, rechtzeitig auf sichere und umweltfreundliche Nah- und Fernwärme aus erneuerbaren Energien umzusteigen. Er beschrieb einige Fördermöglichkeiten für Kommunen, zum Beispiel Quartierskonzepte für Neubaugebiete mit Energienutzungsplan. Hier könnte durch eine Prüfung ermittelt werden, ob Nahwärme möglich oder sinnvoll wäre.
„Stärkung des Schulstandorts“
Auch die „Stärkung des Schulstandorts“ stellte er auf die Agenda. Neben der Bereitstellung zeitgemäßer Ausstattung für die Klassenräume erneuerte er die SPD-Forderung nach dem Neubau der Schulturnhalle, die auch den Anforderungen eines modernen Schul- und Sportbetriebs erfülle. Auf dem Standort der jetzigen Turnhalle könnte eine Aula entstehen, die Wettinger für einen Schulbetrieb mehr als erforderlich hält. Der Neubau der Aula sollte erst nach der Fertigstellung der neuen Schulsporthalle geschehen.
Interessant waren für die Versammlungsteilnehmer seine Ansichten und Ideen zu den Themen „Bürgernähe und Bürgerbeteiligung“, „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ oder die Ausführungen zum Resort „Finanzen und Verwaltung“.
Diese wolle er den Bürgern später im persönlichen Gespräch und entsprechenden Veranstaltungen detailliert näherbringen, so Gregor Wettinger abschließend.
Bericht: Mittelbayerische