Interview mit Landtagskandidat Peter Wein: „Politik ist meine Berufung!“

Interview mit Landtagskandidat Peter Wein: „Politik ist meine Berufung!“

01. Oktober 2018

BURGLENGENFELD (lz). Der 30-jährige Peter Wein ist der Direktkandidat für die SPD im Stimmkreis 306, Schwandorf. Von Beruf ist er Diplom-Finanzwirt (FH) und arbeitete bereits fünf Jahre lang in diesem Bereich, als er sich entschloss, in Regensburg Geschichte und Politikwissenschaft zu studieren. Nebenbei ist er in der Integrationsarbeit engagiert, sitzt im Stadtrat in Burglengenfeld und ist Vorsitzender des SPD-Kreisverbands Schwandorf. Besonders wichtig sind ihm Themen wie Bildung, innere Sicherheit und der soziale Zusammenhalt.

LOKAL: Herr Wein, man liest, Politik sei für Sie Berufung. Wie ist es denn dazu gekommen?

Wein: Ich bin seit meiner Schulzeit politisch aktiv und seit dem Jahr 2007 Mitglied in der SPD. Erstmals antreten bei der Kommunalwahl durfte ich im Jahr 2008. Seither engagiere ich mich in der SPD und bei den Jusos. Seit 2014 sitze ich im Burglengenfelder Stadtrat, bin Ortsvorsitzender der SPD Burglengenfeld und stehe jetzt auch dem SPD-Kreisverband Schwandorf vor. Meine Erfahrung aus der Kommunalpolitik ist, dass man für seine Heimat etwas bewegen kann, wenn man sich engagiert und zum Wohle der Menschen gemeinsam versucht, gute Lösungen umzusetzen. Das fasziniert mich nach wie vor. Insofern bin ich mit großer Begeisterung in der Politik.

LOKAL: Die Demokratie zu stärken, ist Ihnen besonders wichtig. Heutzutage vertrauen viele Menschen der Politik nicht mehr und haben den Glauben an die Demokratie verloren. Wie wollen Sie dem entgegenwirken?

Wein: „Demokratie lebt vom Mitmachen“ – gerade als junger Mensch möchte ich dieses Zeichen setzen. Sowohl im Studium als auch im privaten Bereich habe ich die Erfahrung gemacht, dass man Dinge nur verändern kann, wenn man sich beteiligt. Leider ist es richtig, dass sich immer mehr Menschen enttäuscht von der Politik abwenden.Ich möchte deshalb mit den Bürgerinnen und Bürgern im Dialog stehen, politische Entscheidungen und Beschlüsse erklären und gemeinsam diskutieren, wie wir die besten Lösungen erreichen können. Die Demokratie ist die beste Staatsform, die ich kenne. Sie gibt uns seit über 70 Jahren Frieden und Freiheit, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa. Als Mitglied der ältesten demokratischen Partei sage ich deshalb auch: Wählerinnen und Wähler, die mit der sogenannten „Alternative für Deutschland“ sympathisieren, müssen wissen, dass diese Leute die Axt an die Wurzel unserer Demokratie legen wollen. Und wir aus unserer Geschichte wissen, führt eine solche Politik der Ausgrenzung, der Hetze und des blanken Rassismus ins Verderben.

LOKAL: Ebenso steht für Sie die Stärkung des ländlichen Raums ganz klar im Vordergrund. Auf was kommt es hier besonders an?

Wein: Der Landkreis Schwandorf ist klassischer ländlicher Raum. Es geht mir darum, dass wir einen vernünftigen Ausgleich zwischen den Metropolregionen und den ländlichen Räumen schaffen. Für mich heißt das: Wir brauchen gut ausgebaute Straßen, einen funktionierenden ÖPNV, einen flächendeckenden Breitbandausbau, aber auch ausreichend Landärzte, Pflegekräfte und Hebammen.Wir brauchen darüber hinaus genügend Polizistinnen und Polizisten in der Fläche. Wichtig ist mir auch die Schulstandortgarantie, die die SPD im Wahlprogramm verankert hat. Das heißt, wir stehen dafür, dass die kleinen Schulen im ländlichen Raum erhalten werden.

LOKAL: Soziale Gerechtigkeit und sozialer Zusammenhalt – wie wollen Sie das erreichen?

Wein: Das geht meines Erachtens vor allem über Bildungsgerechtigkeit: Jedes Kind im Freistaat muss die gleichen Startbedingungen haben, um bestmöglich ausgebildet werden zu können. Also: Größeren Wert legen auf vorschulische Bildung, kostenfreie Kita, kostenfreier Kindergarten, eine faire Bezahlung von Erzieherinnen und Erziehern, sowie genügend Lehrerinnen und Lehrer in der Grundschule. Die Menschen müssen das Gefühl haben: es geht gerecht zu in unserem Staat: Bei Löhnen, in der Gesundheit, bei der Pflege oder bei der Rente.

LOKAL: Thema SüdostBayern-Link: Hier sind die Befürchtungen in der Bevölkerung hoch. Welche Alternativen sehen Sie zur großen Stromtrasse?

Wein: Ich glaube, dass diese Gleichstrom- bzw. Wechselstromleitungen nötig sind, um dauerhaft die Netzsicherheit in Süddeutschland sicherzustellen. Um Versorgungslücken zu vermeiden, müssen langfristig erneuerbare Energien, On- und Offshore-Windkraftanlagen in Nord- und Ostdeutschland eingebunden werden. Parteipolitische und populistische Manöver der Freien Wähler halte ich für unverantwortlich. Man streut den Bürgerinnen und Bürgern Sand in die Augen, wenn man behauptet, diese Trassen wären nicht nötig. Man muss aber unterscheiden zwischen dem Ostbayern-Ring, der Wechselstrom transportiert und ausgebaut werden soll, und dem geplanten SüdostLink, der Gleichstrom transportieren soll und unter die Erde kommen wird. Von diesem SüdostLink ist möglicherweise auch das Städtedreieck betroffen. Deshalb unterstütze ich die betroffenen Gemeinden in ihren Bemühungen für eine bestmögliche Trassenführung. Der Trassenverlauf muss letztlich so konzipiert sein, dass Entwicklungsflächen der Gemeinden nicht betroffen sind. Wir brauchen beides: Ein leistungsfähiges Stromnetz und dezentrale Energieproduktion vor Ort. Dafür muss der Freistaat mehr tun. Beispielsweise muss die unsägliche 10H-Regelung für die Windkraft fallen.

LOKAL: Herr Wein, dankeschön für das Gespräch!

LOKAL-Interview mit SPD-Direktkandidat Peter Wein

Quelle: https://lokalnet.de/nachrichten/politik-ist-meine-berufung/

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